Eine neue Brille zum Preis von 1 Dollar. Mit dieser Idee geht die in Süddeutschland gegründete Initiative EinDollarBrille eines der großen Probleme der Gesundheitsversorgung in vielen Ländern des globalen Südens an. Millionen Menschen bräuchten eine Brille, können sich aber keine leisten oder haben keinen Optiker in der Nähe.

Unterstützt wird die Aktion vom Club Bochum/Witten des Frauennetzwerks Soroptimist International. Eine Spendenaktion, unter anderem mit einer Benefizveranstaltung der Bochumer Künstlerin Maria Wolf,  hat jetzt für das Brillenprojekt 2600 Euro erbracht.

Die Brille wird vor allem in Indien und einigen afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern auf einfachen Biegemaschinen ohne Strom gefertigt und besteht aus leichten Federstahlrahmen und vorgefertigten Gläsern. Verkauft wird die Brille mit einem Materialwert von etwa einem Dollar zum Preis von zwei bis drei ortsüblichen Tageslöhnen.  Menschen mit einer Fehlsichtigkeit können so wieder Arbeit finden und Kinder wieder in die Schule gehen.

Für die Soroptimistinnen ist das Brillenprojekt noch aus einem anderen Grund wichtig.  „Viele der vor Ort ausgebildeten augenoptischen Fachkräfte und viele der Mitarbeitenden in Herstellung und Vertrieb sind Frauen. So entstehen auch in armen Ländern mit schwach entwickeltem Arbeitsmarkt neue Frauenarbeitsplätze mit Perspektive“, erläuterte Dr. Barbara Dahlhaus, Präsidentin des SI-Clubs Bochum/Witten.

„In den 10 Jahren des Bestehens des Vereins sind über 870 000 Sehtests durchgeführt worden, mehr als 370 000 Menschen haben eine EinDollarBrille erhalten“,  sagte Karl Reinhard Fischer vom Verein „EinDollarBrille“ in NRW bei der Übergabe des Spendenschecks.